Agrarprojekt SIA PLANTA

März 2023

Ein Projekt wird beendet und ein Neues gestartet.
Es ist uns eine Herzensangelegenheit weitere Landwirte in neuen Gebieten an die nachhaltige Agrar- und Ernährungswirtschaft heranzuführen.

In den sechs Jahren WEMA PLANTA haben wir die Erfolge und vor allem die Begeisterung und Motivation der Landwirte gesehen. Das Prinzip der nachhaltig ökologischen Ackerbauwirtschaft macht Schule in ganz Benin. So haben sich weitere 1.125 Bauern/Bäuerinnen aus den Gebieten Kouandé und Savalou für das neue Projekt beworben. Zusammen mit unserem langjährige Partner Gabaki Coffi (ONG Horizon d’Espoir) wurde der nächste Antrag ausgearbeitet. Wir haben die Projektlaufzeit auf vier Jahre angelegt und das BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) hat den Antrag am 22. Februar 2023 genehmigt. Mit der Förderung des BMZ in Höhe von 75 % und einer Eigenleistung von 25 % durch Wema Home sind wir zuversichtlich, das Projekt dank unserer treuen Spenderinnen und Spender erfolgreich zu realisieren.

Das vierte Agrarprojekt unter dem Arbeitstitel Sia Planta konnte ab 1.März 2023 nach den gleichen Zielvorgaben gestartet werden. 

Für das Projekt sind folgende Investitionen notwendig: Bau eines Schulungs-/Lagergebäudes, Installation eines  Brunnens mit Solarwasserpumpe auf dem Schulungsgelände zur Wasserversorgung u.a. für die Baumschule und Bewässerung der Kompostanlagen.

Das Ausbildungsteam besteht aus sechs Agraringenieuren und 40 Feldberater, die für ihre weitere Schulungsaufgabe für Bäuerinnen und Bauern auf den Feldern ausgebildet werden.

Benin hat sich durch das Pariser Klimaabkommen verpflichtet, Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgase zu ergreifen. Im Hinblick auf diese Verpflichtung hat unser Partner Pflanzen wie Baobab-, Karité- und Néré ausgewählt. Ein wesentlicher Vorteil dieser Bäume ist, dass sie zum Gleichgewicht der Ökosysteme, zur Bodenregenerierung beitragen, sich positiv auf die Klimaveränderung auswirken und die Ausweitung der Sahelzone verhindern helfen.

Eine weitere Besonderheit des Projektes ist die Veredelungstechnik der Baumsetzlinge, die eine wesentlich frühere Fruchtreife bringt. Zum Beispiel tragen unveredelte Bäume erst nach 15 bis 20 Jahren Früchte im Gegensatz zu der Fruchtreife nach 6 Jahren bei veredelten Bäumen. Die Früchte dieser Bäume werden in 6 bis 7 Jahren ein großes Einkommenspotential für die Bauern/Bäuerinnen bilden.

Die auf dem Schulungsgelände kultivierten Baumsetzlinge oder auch Nüsse für die Direktaussaat werden nach dem Prinzip der Agroforstwirtschaft zusammen mit den Nutzpflanzen auf die Felder ausgebracht. Dort bilden sie nach einigen Jahren einen Schatten spendenden Schirm für die angebauten Nutzpflanzen und dienen als Boden-Verbesserer. Sie binden Wasser im Boden und regenerieren die Pflanzendecke auf natürliche Weise.

Statt Kunstdünger und chemische Pestizide zu verwenden, lernt die Zielgruppe das Herstellen von Bioinsektiziden aus den Blättern des Neem-Baumes und die Anpflanzung von Manuca, der als Gründünger eingesetzt wird.  In den Baumschulen werden Baobab-, Karité- und Nérépflanzen  herangezogen und nach einer bestimmten Wachstumsreife veredelt. Diese Ausbildung begleitet ein Spezialist aus Burkina Faso, der nach Bedarf die Schulungen unterstützt.

Die neuen Produktionstechnologien sind nachhaltig und tragen damit zur Ernährungssicherung bei.

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