Agrarprojekt Yakabissi

Agrarprojekt Yakabissi

Start 2017

In Benin ist der Agrarsektor, insbesondere der Gemüseanbau, eine der wichtigsten Einkommensquellen. Allerdings fordert der jahrelange Einsatz von Kunstdünger, Insektiziden und Gentechnik seinen Preis: der Boden ist degradiert und bringt bereits seit Jahren kaum mehr Erträge. Die Folgen: Hunger und Arbeitslosigkeit. Zahlreiche junge Menschen wandern aus Benin ab, um dem Hunger und der Perspektivlosigkeit im eigenen Land zu entfliehen. Hier wollen wir helfen und Hilfe zur Selbsthilfe leisten! Wir unterstützen junge Beniner ökologischen Gemüsebau und Obstplantagen zu betreiben. Dadurch soll aber nicht nur den jungen Beninern wieder eine Perspektive und eine Überlebensgrundlage geboten werden – auch der Boden kann sich wieder erholen und nachhaltig ertragreiche Ernte bringen. Zu unserer Freude haben wir im August 2016 ein großes Stück Land bekommen, um dies Wirklichkeit werden zu lassen. Der König der Bariba hat WEMA HOME e.V. eine Fläche von 585 Hektar geschenkt.

Folgende Projekte werden auf dieser Fläche realisiert:

1. Obstplantage (200 Hektar) Auf einem Gebiet von 200 Hektar wird eine Obstplantage angelegt. Die Obstbäume werden nach den Vorgaben und mit Hilfe von Fachleuten des Labors für Saatgutanalyse aus Burkina Faso gepflanzt. Diese haben eine einzigartige Technik entwickelt, nach der veredelte Obstbäume bereits nach 6 Monaten die ersten Früchte tragen. Neben den Obstbäumen werden auch veredelte Néré- und Karitébäume gepflanzt. Auf lange Sicht ermöglichen diese Maßnahmen die Etablierung verschiedener Verfahren, wie der Gewinnung von Fruchtsaft, der Extraktion von ätherischen Ölen sowie der Herstellung von Sheabutter.

Mit der Anwendung des nachhaltig ökologischen Ackerbaus wird verantwortungsvolle Landnutzung betrieben.

2. Gemüseproduktion (85 Hektar)

Der zweite Bereich umfasst eine Fläche von 85 Hektar und dient der Gemüseproduktion (Tomaten, Chilis, grüne Bohnen, Gemüse etc.) Darüber hinaus werden Versuchsfelder mit Quinoa calceolus und Quinoa kancolle angelegt. Das hierfür benötigte zertifizierte Saatgut erhalten wir aus Burkina Faso. Nach einer Empfehlung der WHO enthält die Milch der nicht ganz reifen Samen alle Nährstoffe, die ein Säugling oder Erwachsener für sein Wachstum benötigt. Diese Maßnahmen dienen ebenfalls dazu, die Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit in den ländlichen Gebieten zu verbessern. Durch Einsatz der Agroforstwirtschaft werden Mais, Soja, Hirse und Sorghum mit kurzem Wachstumszyklus angebaut. Zudem wird Maniok kultiviert und zu Maniokmehl verarbeitet (Gari genannt), welches einen erheblichen Anteil der Ernährung in Benin ausmacht.

Naturschutzgebiet (Jardin/Fôrèt Sacré, 300 Hektar)

300 Hektar werden als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Jagen, Holz schlagen, das Weiden lassen von Vieh sowie das Legen von Buschfeuer ist in diesem Gebiet untersagt. Da durch die Mitte dieses Gebietes der Mékrou fließt, stellt das Areal auch ein Rückzugsgebiet von wilden Büffeln dar, welche zu den gefährdeten Arten gehören. Auch Warzenschweine und Wildschweine sollen hier wieder eine Heimat finden. Vom Aussterben bedrohte Medizinpflanzen werden gesät/gesetzt. Bienenstöcken werden aufgestellt zur Honiggewinnung. Ausbildungsmöglichkeit zur Imkerei wird geschaffen.

Nutzen:

  • Heimat für gefährdete Tierarten
  • Bodenschutz durch geeigneten Bewuchs
  • Vom Aussterben bedrohte Medizinpflanzen werden gesät/gesetzt
  • Aufstellen von Bienenstöcken zur Honiggewinnung

Benötigt werden für das Gesamtprojekt:

  • Solarpumpen
  • ein Wasserverteilsystem, um die Gemüseanbauflächen gezielt mit Wasser zu versorgen (rationell und sparsam)
  • Bau von Unterkünften, Wirtschaftsgebäuden und Latrinen

Wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Gewinn

  • Durch die Zusammenarbeit von ausgebildeten Beniner Agraringenieuren mit arbeitslosen Jungbauern/Bäuerinnen, dem Forstamt, dem König und auch den erfahrenen Alten wird eine Basis geschaffen, um die Menschen im Land zu halten. Sie erarbeiten sich selbst eine Zukunftsperspektive.
  • Mit der Bevölkerung aus dem benachbarten Burkina Faso findet ein Austausch von Wissen und Bodenerzeugnissen statt.
  • In Zusammenarbeit mit der Beniner Universität absolvieren Studenten der Geologie, Biologie und Agrarwissenschaft ihr halbjähriges Praktikum in Yakabissi.

Durch die Zusammenarbeit von ausgebildeten Beniner Agraringenieuren mit arbeitslosen Jungbauern/Bäuerinnen, dem Forstamt, dem König und auch den erfahrenen Alten wird eine Basis geschaffen, um die Menschen im Land zu halten. Sie erarbeiten sich selbst eine Zukunftsperspektive. Mit der Bevölkerung aus dem benachbarten Burkina Faso findet ein Austausch von Wissen und Bodenerzeugnissen statt. In Zusammenarbeit mit der Beniner Universität absolvieren Studenten der Geologie, Biologie und Agrarwissenschaft ihr halbjähriges Praktikum in Yakabissi

Mit dem Projekt konnten wir 2017 starten.

Stand 2020

Es wurde eine Solarpumpe mit einem Wasserverteilsystem gebaut, um die Gemüseanbauflächen gezielt mit Wasser zu versorgen (rationell und sparsam), ein Wirtschaftsgebäude wurde gebaut mit Latrinen und Duschen. 300 Bauern und Bäuerinnen sind an dem Projekt beteiligt. Es wurde eine Genossenschaft gegründet und eine sehr gute Ernte eingefahren.